Rasenmähermesser selber schärfen: So geht’s - Mein schöner Garten

2022-12-21 17:04:26 By : Ms. Jannat Mia

Nur wenn das Messer richtig scharf ist, entsteht beim Rasenmähen ein sauberes Schnittbild. So schärfen Sie das Rasenmähermesser Ihres Sichelmähers selbst.

Eine scharfe Klinge sorgt für einen sauberen, rasenschonenden Schnitt

Wie jedes Werkzeug muss auch ein Rasenmäher gepflegt und gewartet werden. Besondere Aufmerksamkeit benötigt das Herzstück – das Messer. Ein scharfes, schnell rotierendes Rasenmähermesser schneidet die Blattspitzen der Gräser präzise ab und hinterlässt ein gleichmäßiges Schnittbild. Häufige Benutzung und das unweigerliche Überfahren von Stöckchen oder Steinen nutzen das Metall des Rasenmähermessers ab und lassen die Klingen nach und nach stumpf werden. Die Folge: Das Gras wird nicht mehr ordentlich geschnitten, sondern rabiat abgehackt, was stark zerfaserte Schnittstellen hinterlässt. Sie trocknen aus, werden unansehnlich grau und bilden eine Eintrittspforte für Krankheiten.

Das Schnittbild ist also ein guter Indikator dafür, wann die Messer einen neuen Schliff benötigen. Als Faustregel gilt: Einmal pro Saison sollte man sie mindestens schärfen – am besten vor dem Beginn der neuen Saison.

Wer sich das Schärfen des Rasenmähermessers nicht selbst zutraut, kann den gesamten Rasenmäher einfach zur Wartung in eine Fachwerkstatt geben – das Schärfen oder der Austausch des Messers sind in der Regel inbegriffen. Alternative: Man lässt einen Schleifprofi ran: Scheren- und Messerschleifereien, Werkzeughersteller und auch Bau- und Gartenmärkte bieten das Schärfen für kleines Geld an. Den Ein- und Ausbau des Rasenmähermessers müssen Sie in dem Fall aber selbst erledigen.

Wer ein wenig Übung hat und über das entsprechende Werkzeug verfügt, kann das Schärfen des Rasenmähermessers auch selbst übernehmen. Die groben Messer des Mähers sind, anders als Küchenmesser, wenig empfindlich und müssen nicht rasiermesserscharf geschliffen werden. Eine Begradigung der Schnittfläche und die Wiederherstellung des Schneidwinkels sind hier völlig ausreichend. Im Vergleich zu Haushaltsmessern ist der Stahl des Rasenmähermessers eher weich, damit er beim Aufprall auf einen Stein nicht splittert. Daher kann das Messer leicht mit der Hand geschliffen werden. Tiefe Kerben in der Schneide, die solch kleine Unfälle nach sich ziehen, müssen nicht vollständig entfernt werden. Achtung: Mit dem Selbstschärfen erlischt in der Regel auch die Herstellergarantie auf die Messer. Auf Verschleißteile ist diese aber ohnehin nur sehr kurz wirksam. Lesen Sie dennoch bei neuen Rasenmähern zunächst die Garantiebedingungen durch, bevor Sie selbst Hand anlegen!

Wenn Sie sich entschieden haben, Ihr Rasenmähermesser selbst zu schärfen, müssen Sie es zunächst aus dem Mäher ausbauen. Es sitzt bei älteren handgeführten Sichelmähern in der Regel direkt auf der Kurbelwelle. Neuere, gut ausgestattete Rasenmäher besitzen heutzutage eine Messerkupplung. Sie entkoppelt das Messer vom Antrieb und stellt erst beim Ziehen und Halten des entsprechenden Hebels am Führungsholm den Kraftschluss her. Stellen Sie in jedem Fall sicher, dass das Gerät nicht durch Drehen des Messers aus Versehen starten kann. Bei Benzinmähern müssen Sie daher zuerst den Zündkerzenstecker abziehen. Elektromäher müssen vom Netzstrom getrennt und bei Akkumähern der Akku ausgebaut werden. Dann legen Sie den Rasenmäher vorsichtig auf die Seite. Achtung: Lagern Sie Benzinrasenmäher immer mit dem Luftfilter nach oben, damit kein Benzin oder Öl hineinlaufen kann, und legen Sie für den Fall, dass dennoch Treibstoff ausläuft, ein dickes Stück Wellpappe unter. Lösen Sie dann den Messerbalken mit Schutzhandschuhen nach Anleitung des Herstellers aus dem Mähwerk. In der Regel haben die Schrauben ein Rechtsgewinde, das heißt, sie werden entgegen der Uhrzeigerrichtung gelöst.

Es gibt aber auch Hersteller, die Schrauben mit Linksgewinde verbauen – werfen Sie deshalb vorab einen Blick in die Gebrauchsanweisung. Festsitzende Schrauben können Sie mit etwas Kriechöl, das Sie am besten über Nacht einwirken lassen, und ein paar vorsichtigen Schlägen mit einem Hammer auf den Schraubenkopf lockern – schlagen Sie auf keinen Fall zu fest zu, sonst könnten die Kurbelwellenlager oder die Messerkupplung Schaden nehmen. Tipp: Verwenden Sie zum Lösen der Halteschraube(n) am besten einen Ringschlüssel oder eine Ratsche mit passender Stecknuss. Ein Maulschlüssel rutscht leicht ab, was zu Verletzungen führen kann. Tipp: Damit die Kurbelwelle beim Lösen der Schrauben nicht mitdreht, wird das Messer-Ende am besten mit einem passenden Hartholzkeil an der inneren Gehäusewand verkeilt. Achten Sie außerdem darauf, eventuell vorhandene Unterlegscheiben so abzunehmen und zu lagern, dass sie nach dem Schärfen des Rasenmähermessers in der richtigen Reihenfolge wieder aufgesetzt werden können.

Um ein Rasenmähermesser selbst zu schärfen, benötigen Sie auf jeden Fall einen Schraubstock, in den Sie den Messerbalken sicher fixieren können. So vermeiden Sie Verletzungen und können den Schleifwinkel gut einstellen. Für das Schärfen selbst empfehlen Experten Handfeilen verschiedener Stärke, da mit ihnen ein exakter Schliff möglich ist. Besonders ungeübte Schleifer sollten auf jeden Fall zur Handfeile greifen, da hier der Schleifvorgang langsam und kontrolliert abläuft und Fehler leichter ausgebessert werden können. Profis bearbeiten das Rasenmähermesser nach dem Grobschliff zusätzlich mit einer Schleiffeile, die präziseres Arbeiten möglich macht. Perfekte Schärfe erreicht man abschließend mit einem Abziehstein.

Wer die anstrengende Handarbeit scheut oder ein extrem abgenutztes Messer vor sich hat, kann auch auf Elektrowerkzeug zurückgreifen. Eine Nassschleifmaschine mit Einspannvorrichtung und Drehzahlregulierung ist hier die erste Wahl. Alternativ gibt es Schleiffingeraufsätze für verschiedene Multitool-Geräte, die allerdings etwas Übung erfordern. Ein Winkelschleifer ist für das Schärfen von Rasenmähermessern ungeeignet. Er lässt sich nicht exakt führen, trägt viel Material auf einmal ab und erhitzt die Klinge aufgrund der hohen Drehzahlen dabei sehr stark. Zu hohe Temperaturen lassen den weichen Stahl "verbrennen": Er läuft dann schwarz an und verliert seine Elastizität. Von trockenen, schnell rotierenden Schleifsteinen raten wir ab, weil sie ebenfalls eine starke Hitzeentwicklung hervorrufen.

Nach dem Ausbau sollte das Rasenmähermesser zunächst grob gereinigt werden, damit die Schnittflächen gut zu erkennen sind. Spannen Sie dann den Messerbalken waagrecht mit den Flügeln nach oben zeigend in den Schraubstock ein. Achtung: Rasenmähermesser dürfen nur von oben geschärft werden, die Unterseite bleibt unbehandelt. Behalten Sie beim Schliff den vorgegeben Winkel möglichst genau bei. Mit einer groben Feile entfernen Sie nun alte Grate und andere Schäden und schärfen eine neue Schnittkante in die Messerseiten. Mit einer feineren Feile oder einer Schleiffeile werden die Schnittkanten nachgearbeitet.

Achten Sie darauf, dass links und rechts vom Messerbalken gleich viel Material abgetragen wird und das Messer somit im Gleichgewicht bleibt. Das können Sie feststellen, indem Sie den Messerbalken mit Mittelloch auf einen Schraubendreher stecken oder mittig auf einen Dorn oder eine kleine Erhöhung legen. Neigt sich der Messerbalken zu einer Seite, muss auf dieser noch etwas mehr Material abgetragen werden. Ist das Rasenmähermesser nach dem Schärfen nicht mehr im Gleichgewicht, tritt beim späteren Mähen aufgrund der hohen Drehzahl eine Unwucht auf, die zu erhöhtem Verschleiß der Kurbelwellenlager führen kann. Außerdem vibriert das Gerät sehr stark. Wenn beide Seiten wieder scharf sind und das Messer im Gleichgewicht ist, werden die Schnittkanten mit einem Schleifstein von der Schneide weg abgezogen. Am Ende kann das Messer noch mit einer Drahtbürste von Rostflecken befreit werden. Bauen Sie das Rasenmähermesser wieder so in den Mäher ein, dass die Flügel nach oben zeigen und die flache, ungeschliffene Seite unten liegt.